Nach 20 Monaten treffen sich die LG Schützen wieder

Ingelsberger Reserve entscheidet internes Duell für sich

Landkreis – Der Satz „Kennst mich noch?“ könnte an so manchem Schießstand im Gau Ebersberg nach einer langen Pandemiepause von mehr als anderthalb Jahren am vergangenen Donnerstag ein paar Mal gefallen sein. Die meisten Luftgewehrschützen gingen erstmals wieder an den Schießtand, aber eben nicht alle: Nur vollständig geimpfte Aktive hatten wegen der 2G Regelung Zutritt in die Vereinsheime. Ausgenommen waren die Jungschützen bis 17 Jahre, hier akzeptiert die Stiko die tägliche stattfindenden schulischen Corona-Tests. Entsprechend ausgedünnt gingen es einige Mannschaften an, gleich mehrfach wurden sogar bereits lange Zeit nicht mehr aktive Schützen von Ihren Vereinen reaktiviert, um die volle Mannschaftsstärke von vier Schützen zu erreichen.

In der Gauoberliga, der höchsten Klasse auf Gauebene, starten nach einem halben und einem kompletten Jahr Pause gleich zwei Mannschaften aus Ingelsberg. Das Team 1 und auch die Reserve wurden in den beiden parallelen Gauligen „Nord“ und „Süd“ Meister und freuten sich über Ihren jeweiligen Aufstieg. Gleich im ersten Duell ging es in den direkten Vergleich, den die Reserve etwas überraschend mit 1521 zu 1514 Ringen für sich entschied. Da wundert es auch nicht, dass die drei ersten Ränge in der Einzelwertung von Ingoltschützen belegt wurden: Patrizia Frantz (387) und Jaqueline Gatzemeier (386) von der Ersten schafften es jedoch trotz Bestleistungen nicht, die Punkte für ihr Team festzuhalten. Der für die Reserve startende Alex Glaser (385) hatte mehr Glück und belegte zusammen mit Walter Hartl (Glonn) und Monika Maurer (Egmating) den dritten Rang im Einzel. Hinter Ingolt 2 findet sich nach der ersten Runde die Glonner Reserve, die mit 1518 zu 1486 Ringen gegen Feuer Markt Schwaben überzeugte. Frohsinn Egmating setzte sich mit 1490 zu 1485 Zählern gegen Hubertus Eglharting durch und belegt folgerichtig Rang drei.

Wer hier nach der Tullinger Ersten sucht, muss sich ein paar Klassen tiefer umschauen: Bereits nach der letzten Saison vor der Pandemiepause kündigten einige Aktive der Ersten das Ende ihrer aktiven Zeit an und Tulling meldete die erste Mannschaft ab. Noch vor dem Neustart folgte dann auch die gleichlautende Hiobsbotschaft einiger Schützen aus der Zweiten. Jetzt startet die ehemalige Dritte als „Tulling 1“ in der A-Klasse. Auch Poing ist nicht mehr in der GOL zu finden, die Hubertusschützen stiegen als Meister 2019/20 mit entsprechendem Ringschnitt in die Bezirksliga auf.

Den richtigen Ansatz erwischte Edelweiß Kirchseeon 2 in der Gauliga Nord zum Saisonstart. Der GOL Absteiger schnappte sich nach einem klaren 1413 zu 1482 bei Grafing 2 sofort die optimale Ausgangslage zum direkten Wiederaufstieg. Ebenfalls recht deutlich fiel der 1436 zu 1468 Auswärtserfolg der ZSG Forstinning bei Ottersbergs zweitem Anzug aus. Nur einen Ring weniger meldete Edelweiß Parsdorf 1 aus dem Vergleich bei Eglhartings Reserve (1400 zu 1467). Für Parsdorf startend, war Martin Löbert mit 378 Ringen der beste Einzelschütze des Tages.

Auffallende Lücken fanden sich in der Rundenübersicht der Gauliga Süd: Sowohl Bruckhof 1 als auch Parsdorf 2 waren personell nicht ganz in der Lage, die erforderliche Mannschaftsstärke zu stellen. Entsprechend gab es für Gspraits Seeschützen (1485) und die Burgschützen Elkofen (1450) Punktgutschriften, ohne auf den jeweiligen Gegner getroffen zu sein. Königseiche Moosach trat gegen Diana Lorenzenberg an, zog jedoch mit 1413 zu 1485 Ringen klar den Kürzeren. Ein sehr gutes Resultat meldete Florian Ebenkofler (Gsprait), der gleich zum Start satte 384 Ringe in den elektronischen Messrahmen schickte.

Den besten Start in der A-Klasse 1 erwischte die Reserve der ZSG Forstinning: Die angetretenen Gäste von der Glonner Dritten wurden nach einem 1414 zu 1405 ohne Punkte auf den langen Heimweg geschickt.  Hier trafen übrigens die beiden Mannschaften aufeinander, die mehr als 1400 Ringe im Kreuz hatten. Knapp unter der Schallmauer, aber trotzdem erfolgreich, beendete Markt Schwaben 2 die erste Runde. Ein 1389 zu 1398 Sieg bei der FSG Ebersberg brachten der Schwabener Zweiten den zweiten Tabellenplatz ein. Auch für Ingelsberg 3 gab es Punkte, mit 1372 zu 1345 wurde Hubertus Eglharting 3 besiegt. Dabei zeichnete sich der Ingoltschütze Michael Tristl mit 370 Ringen besonders aus.

In der parallelen A-Klassen Südgruppe trat die neuformierte Tullinger Erste sehr erfolgreich bei Forstinning 3 an: Das 1364 zu 1426 war vielleicht schon der erste Schritt, um sich wieder in die oberen Ligen zu bewegen. Ein eher seltenes Unentschieden wurde aus der Partie zwischen Sebastiani Ebersberg und Glonn -Zinneberg 4 gemeldet. Die mit den kurzfristig reaktivierten Birgit Neumann (356) und Sabine Korda (350) angetretenen Kreisstädter boten beim 1401 zu 1401 mit Sandra Adelberger (370) nebenbei auch die zielsicherste Schützin der Runde auf. Berganger Rohrsdorf setzte sich mit 1387 zu 1415 Ringen bei der Gspraiter Seeschützenreserve durch.

In der B-Klasse 1 wurde es personell dann schon dünn: So kam es bei Ottersberg 3, Bruckhof 2 und Tulling 2 zu Ausfällen, die einen Start nicht ermöglichten. Hohenlinden 1 führt die Tabelle nach einem 1386:0 ohne Gegner einsam an. Das Freilos fiel auf Edelweiß Buch.

Komplett stattgefunden hat der Wettkampf in der B-Klasse 2: Glonn 5 überraschte mit einem hohen 1355 zu 1435 Erfolg bei Waldeslust Netterndorf. Hier muss die gerade elf Jahre alt gewordene, mit einer Sondergenehmigung startende, und äußerst talentierte Glonner Nachwuchsschützin Viktoria Amstadt erwähnt werden, die in ihrem allerersten Wettkampf blitzsaubere 347 Ringe und Platz 10 erreichte. Für den Bestwert der Südgruppe sorgte mit exzellenten 381 Ringen Stefan Marxen von den Adlern aus Kirchseeon. Seine Mannschaft gewann bei Berganger Rohrsdorf 2 mit 1400 zu 1408, versemmelte danach jedoch die rechtzeitige Meldung des Resultats und wurde letztlich mit einem Punktabzug bestraft.


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